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StGB NRW-Mitteilung 639/2019 vom 05.11.2019
Pressemitteilung: In Kommunen wird Klimaschutz konkret
Der Klimawandel ist in Nordrhein-Westfalen längst Realität. Städte und Gemeinden stellen sich der Herausforderung bereits seit Jahren. „Für erfolgreichen Klimaschutz sind Kommunen jedoch auf nachhaltige Unterstützung von Bund und Land angewiesen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes NRW, Dr. Bernd Jürgen Schneider, heute auf einer Veranstaltung des Verbandes in Euskirchen.
„Wenn wir über Klimaschutz sprechen, geht es um Entscheidungen für die kommenden Jahrzehnte. Mit kurzatmigen Förderprogrammen werden wir langfristige Ziele nicht erreichen“, sagte Schneider.
Auf kommunaler Ebene nehme der Klimaschutz schon seit der Umweltkonferenz von Rio im Jahr 1992 eine wichtige Rolle ein, betonte Schneider. „Bis heute haben in NRW 221 Städte und Gemeinden ein umfassendes Klimaschutzkonzept aufgestellt. Das ist entscheidend, denn wirksamen Klimaschutz bekommen wir nur mit einer durchdachten und übergreifenden Strategie, die alle Lebensbereiche einbezieht“, so Schneider. Die Kommune erfasse durch ein solches Konzept gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Wirtschaft und weiteren Akteuren die Handlungspotenziale vor Ort.
„Städte und Gemeinden haben inzwischen mehr als 100 eigene Klimaschutzmanager angestellt und es werden mehr“, führte Schneider an. „Diese Fachleute sorgen dafür, dass die Maßnahmen vor Ort optimal zusammenlaufen. Sie zeigen Wirtschaft, Vereinen und Bürgerinnen und Bürgern auf, wo sie etwas bewirken können.“
„Reden über Klimaschutz ist wichtig, aber am Ende zählt nur konkretes Handeln“, sagte Schneider. Genau dies werde derzeit in jedem Rathaus diskutiert. Viele Städte und Gemeinden setzten in der Stadtplanung auf klimafreundliche Ansätze, unter anderem energetisches Sanieren von Gebäuden, intelligente Verkehrssteuerung oder hocheffiziente Beleuchtungstechnik. Zudem entwickelten sie Konzepte für die Mobilität von morgen und arbeiteten dafür beispielsweise an attraktiven Radwegnetzen oder einem besseren ÖPNV. „Nur wenn alle Bereiche ihren Beitrag leisten, werden wir unsere CO2-Bilanz spürbar verbessern“, betonte der Hauptgeschäftsführer des kommunalen Spitzenverbandes.
„Zudem müssen wir uns an die schon heute unübersehbaren Folgen des Klimawandels anpassen“, sagte Schneider. „Wer verantwortungsvoll und mit Weitsicht handelt, der muss sich auf eine Zunahme von Extremwetterereignissen einstellen und vorbeugen. Wir haben es vermehrt mit Hitze und Trockenheit zu tun, aber auch Stürmen und Starkregen“, warnte Schneider.
Klimafolgenanpassung spiele daher in Kommunen eine zunehmend große Rolle. „Es geht darum, Risiken für die Bürgerinnen und Bürger zu verringern und zu verhindern, dass beim nächsten Starkregen wieder die Keller volllaufen“, erläuterte Schneider.
Die Kanalisation in den Kommunen ist auf solche Extremwetterereignisse nicht ausgerichtet. Zudem seien große Teile der Flächen versiegelt, so dass Regenwasser nicht natürlich versickern könne. „Daher arbeiten viele Stadtverwaltungen an sogenannten Gefahrenkarten, die genau aufzeigen, welche Flächen von Überflutungen betroffen sein könnten. Dadurch wird vielen privaten Eigentümern erst bewusst, dass sie sich besser schützen sollten“, so Schneider. Aber auch Kommunen könnten einen wertvollen Beitrag leisten und beispielsweise natürliche Flächen als Rückhaltebecken einplanen.
„Bei extremen Hitzeperioden haben wir es aber auch mit ernsten Gesundheitsrisiken zu tun“, sagte Schneider. „Vor allem in den Städten staut sich die Wärme und macht insbesondere älteren oder kranken Menschen zu schaffen.“ In den Rathäusern werde daher vermehrt überlegt, wie dicht bebaute Gebiete besser abkühlen könnten, etwa durch Frischluftschneisen oder mehr Grün- und Wasserflächen.
Auf unserer Homepage finden Sie unter dem Stichwort „Klimaschutz“ eine Übersicht der wichtigsten kommunalen Handlungsfelder und Beispiele für konkreten Klimaschutz in Städten.
Az.: 23.1.7-001