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Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr
StGB NRW-Mitteilung 119/2008 vom 07.01.2008
Prognose der Verkehrsverflechtungen 2025
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat einen Prognosebericht der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen bis 2025 vorgelegt. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für die Arbeit der Bedarfsplanüberprüfung des Bundesverkehrswegeplanes für 2009 herangezogen werden. Im Ergebnis zeigt die Prognose, dass sowohl der Personen- und besonders der Güterverkehr erhebliche Zuwächse beim Aufkommen haben werden. Die Prognose weicht in einigen Aussagen allerdings deutlich von der Güterverkehrsabschätzung 2050 ab, die als Baustein zum Masterplan Güterverkehr und Logistik im Sommer 2007 vorgelegt wurde.
Eine Kurzfassung des Prognoseberichts ist auf der Internetseite des BMVBS (www.bmvbs.de) verfügbar. Der ausführliche Prognosebericht mit weiterem Datenmaterial ist entsprechend den allgemeinen Nutzungsbedingungen für Daten des BMVBS über die Clearingstelle für Verkehrsdaten und Verkehrsmodelle beim Verkehrsforschungsinstitut des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erhältlich. Die Internetadresse lautet: daten.clearingstelle-verkehr.de/220/.
Die Prognose geht davon aus, dass entsprechend der demographischen Entwicklung die Anzahl der Auszubildenden erheblich zurückgehen wird, was besonders für den ÖPNV nachteilig sein wird. Bei der realen Bruttowertschöpfung gibt es ein jahresdurchschnittliches Wachstum von unter 2 %, vor allem aber eine Erwerbstätigenzahl, die sich bis 2025 nur um ein 1 % bzw. 0,03 % pro Jahr erhöhen wird. Für den Eisenbahnverkehr wird von eine spürbaren Fahrzeit- bzw. Transportverkürzung ausgegangen. Hinsichtlich des Güterverkehrs auf der Schiene wird ein bedarfsgerechter Ausbau der Infrastruktur und des kombinierten Verkehrs zu Grunde gelegt.
Für das Verkehrsaufkommen im Personenverkehr wird ein Wachstum von 2,7 % insgesamt bis 2025 prognostiziert. Der motorisierte Verkehr soll dabei um 7,1 % zunehmen, die Verkehrsleistung um 17,9 %. Dadurch wird für den motorisierten Individualverkehr eine Steigerung des Anteils am sog. Modal Split von 83,6 % auf 85 % prognostiziert. Als die wichtigsten Gründe werden neben einem künftigen Wirtschaftswachstum auch die siedlungsstrukturelle Entwicklung und die zunehmende Freizeitmobilität angesehen.
Der Güterfernverkehr steigt entsprechend der Prognose insgesamt an. Das Transportaufkommen steigt um 48 %, die Transportleistung auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland sogar um 74 %. Der Straßengüternahverkehr wächst dagegen erheblich langsamer. Dies liegt daran, dass die länger laufenden Transporte erheblich ansteigen. Im Fernverkehr ist ein Wachstum von 55 % zu erwarten. Die Verkehrsleistungen steigen sogar um 84 % an. Ähnliches lässt sich auch auf dem Verkehrsträger Schiene beobachten. Hier steigt die Verkehrsleistung jedoch „nur“ um 65 %.
Es muss festgestellt werden, dass nach der Prognose eine Entkoppelung von Wirtschafts- und Verkehrsleistungen nicht stattfindet. Zuwächse sind vor allem im Bereich des Fern- und Transitverkehrs zu verzeichnen. Dies bedeutet für die örtliche Verkehrspolitik, dass einerseits die Infrastrukturkapazität nicht so schnell an ein Ende kommt wie im Bereich des Fernverkehrs, andererseits sind die Prognosevoraussetzungen Anlass zur Besorgnis hinsichtlich der weiteren Politikfelder im Umfeld der Verkehrspolitik. So geht die Prognose davon aus, dass die Siedlungsentwicklung zu einem weiteren Anwachsen des Verkehrs beitrage und empfiehlt unausgesprochen, dass eine Konzentration der (wirtschaftlichen und) Siedlungsentwicklung einen verkehrs- und klimapolitischen Mehrwert habe.
Az.: III 641-00