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Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft
StGB NRW-Mitteilung 591/2002 vom 05.10.2002
Realsteuerhebesätze 2001 bundesweit
Nach vorläufigen Ergebnissen der Hebesatz-Statistik des Statistischen Bundesamtes lag der durchschnittliche Hebesatz für die Gewerbesteuer in Deutschland im Jahr 2001 bei 385 %; das waren 4 Prozentpunkte weniger als 2000. Der durch die Gemeinden festgesetzte Hebesatz entscheidet über die Höhe der Realsteuer (Gewerbesteuer, Grundsteuer A und B) in den Gemeinden. Das Gewerbesteueraufkommen 2001 betrug bundesweit 24,5 Mrd. €; es ist damit gegenüber 2000 um 9,2 % gesunken.
Die niedrigsten Landesdurchschnitte bei den Gewerbesteuerhebesätzen hatten im Jahr 2001 Brandenburg (286 %), Mecklenburg-Vorpommern (324 %), Thüringen (336 %) und Schleswig-Holstein (338 %). Unter den Stadtstaaten lag in Hamburg der Hebesatz mit 470 % am höchsten. Nordrhein-Westfalen hatte mit einem durchschnittlichen Gewerbesteuerhebesatz von 424 % den höchsten Wert unter den Flächenländern vor Sachsen (405 %). Für Verwirrung sorgte die Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 08. August 2002, die im Zusammenhang mit den vorläufigen Ergebnissen der Hebesatz-Statistik davon spricht, dass das Gewerbesteueraufkommen im Jahr 2001 24,5 Mrd. Euro betragen habe und damit gegenüber dem Vorjahr um 9,2 % gesunken sei. Für die kommunalen Kassen ist dem gegenüber die Netto-Gewerbesteuer aus der Kassenstatistik des Statistischen Bundesamtes relevant, da hierbei die Gewerbesteuerumlage bereits abgezogen ist. Sie betrug im Jahr 2001 19,02 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 11,53 % gegenüber dem Aufkommen des Jahres 2000 entspricht. Wir berichteten darüber in DStGB-Aktuell 27/2802-17 vom 12. Juli 2002.
Bei der Grundsteuer A, die bei Betrieben der Land- und Forstwirtschaft erhoben wird, lag der Hebesatz im Jahr 2001 in Deutschland bei durchschnittlich 280 % und damit um gut zwei Prozentpunkte über dem Wert von 2000. Das Aufkommen dieser Steuer betrug 2001 insgesamt 0,3 Mrd. Euro (+ 0,2 % gegenüber 2000).
Der durchschnittliche Hebesatz der Grundsteuer B (für Grundstücke) hat sich mit 368 % für das Jahr 2001 gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt erhöht. Hier lag das Aufkommen bei 8,7 Mrd. Euro, 2,6 % mehr als 2000.
Die Tabelle zeigt die mit dem Steueraufkommen gewichteten Hebesätze der Länder.
Durchschnittliche Hebesätze der Realsteuern nach Ländern 2001 in % (in Klammern für 2000)
Land | Grundsteuer A | Grundsteuer B | Gewerbesteuer | |||||
Baden-Württemberg | 321 (320) | 331 (332) | 354 (359) | |||||
Bayern | 323 (323) | 334 (333) | 371 (373) | |||||
Berlin | 151 (150) | 600 (600) | 410 (410) | |||||
Brandenburg | 229 (229) | 343 (342) | 286 (286) | |||||
Bremen | 247 (248) | 530 (530) | 415 (415) | |||||
Hamburg | 225 (225) | 490 (490) | 470 (470) | |||||
Hessen | 264 (263) | 315 (320) | 388 (408) | |||||
Mecklenburg-Vorpommern | 234 (233) | 343 (343) | 324 (336) | |||||
Niedersachsen | 317 (315) | 358 (358) | 366 (368) | |||||
Nordrhein-Westfalen | 204 (202) | 405 (401) | 424 (424) | |||||
Rheinland-Pfalz | 279 (277) | 331 (328) | 371 (374) | |||||
Saarland | 245 (244) | 334 (332) | 402 (425) | |||||
Sachsen | 282 (280) | 392 (385) | 405 (407) | |||||
Sachsen-Anhalt | 275 (272) | 360 (354) | 346 (349) | |||||
Schleswig-Holstein | 256 (250) | 309 (303) | 338 (333) | |||||
Thüringen | 228 (227) | 325 (324) | 336 (337) | |||||
Deutschland | 280 (278) | 368 (367) | 385 (389) |
Die Hebesätze der Realsteuern (Gewerbesteuer, Grundsteuer A und B) für sämtliche Gemeinden Deutschlands im Jahr 2001 sind als CD-ROM (Daten im Format Excel-2000, Excel 5.0 bzw. ASCII) beim Statistischen Bundesamt für Euro 40,90 zuzüglich Versandkosten erhältlich (Statistisches Bundesamt, Gruppe VI D, 65180 Wiesbaden, Telefon: 0611/75-2380, Telefax: 0611/75-3966, E-Mail: steuern@destatis.de)
[Quelle: DStGB Aktuell 3302 v. 16.08.2002]
Az.: IV 930-02