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StGB NRW-Mitteilung 477/2005 vom 07.06.2005
Schutzräume für Migrantinnen in den Kommunen
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sind seit Sommer vorigen Jahres zehn muslimische Migrantinnen in Deutschland im Namen der Ehre umgebracht worden. Doch es existieren keine offiziellen Daten über Formen und Ausmaß dieser Gewaltverbrechen. Die Motive der Täter sind Ehebruch, vorehelicher Geschlechtsverkehr, Eifersucht, eine Heirat gegen den Wunsch der Familie, eine Tätigkeit als Prostituierte oder ungewollte Schwangerschaften. Oft führen Gerüchte und Vermutungen schon zu Ermordungen. Expertinnen fordern, dass auch in Deutschland mehr anonyme Schutzräume für gewaltbetroffene Migrantinnen geschaffen werden, sowie speziell auf sie zugeschnittene Beratungsstellen. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass über 90 % der Städte, die sich an der Umfrage beteiligt hatten, aus fachlicher Sicht Mädchenhäuser für erforderlich halten. Insbesondere für Migrantinnen werden gleichgeschlechtliche, anonymisierte Mädchenhäuser mit parteiischer Betreuung für notwendig erachtet.
Az.: I/2