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Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr
StGB NRW-Mitteilung 284/2004 vom 01.03.2004
Sicherheit von Kreisverkehren
Die höhere Verkehrssicherheit von kleinen Kreisverkehrsanlagen gegenüber Straßenkreuzungen ist mittlerweile anerkannt. Der Erfolg dieser Knotenpunktform - für die sich der StGB NRW bereits seit dem Jahr 1988 nachhaltig einsetzt - hat dazu geführt, dass auch für höhere Verkehrsbelastungen Kreisverkehrsanlagen gebaut werden. Eine Untersuchung der Ruhr-Universität Bochum für das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen hat ergeben, dass auch zweistreifige Kreisverkehre sichere und leistungsfähige Knotenpunkte sind.
Nach dem Erfolg einstreifiger, so genannter kleiner Kreisverkehrsanlagen, wurden die Anwendungsbereiche von Kreisverkehren ausgedehnt. Mittlerweile gibt es eine größere Anzahl so genannter kompakter Kreisverkehrsanlagen, welche zweistreifig befahrbare Kreisverkehre bezeichnen. Diese haben einen Außendurchmesser zwischen 40 und 60 Metern und sind geeignet für Verkehrsbelastungen von ca. 30.000 Fahrzeugen pro Tag. Da die Kreisfahrbahn mit bis zu 10 Metern so breit ist, dass zwei Pkw neben einander fahren können, wurde befürchtet, dass die Verkehrssicherheit leiden könnte.
Untersucht wurden 22 Kreisverkehrsanlagen mit unterschiedlichen Zufahrten und Streifenmarkierungen. Das Ergebnis ist, dass kompakte und zweistreifig befahrbare Kreisverkehre im Vergleich zu Ampelkreuzungen für die gleiche Verkehrsbelastung sicherer und leistungsfähiger sind. Konflikte gibt es allerdings beim Fahrtstreifenwechsel im Kreisverkehr selbst. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Fahrbahnen markiert sind oder nicht. Die Untersuchung der Ruhr-Universität Bochum kommt allerdings zu dem Ergebnis, dass ein Überholverbot im Kreisverkehr selbst helfen könnte, die Konflikte zu minimieren.
Der Bericht "Überprüfung von Kreisverkehren mit zweistreifig markierter oder einstreifig markierter, aber zweistreifig befahrbarer Kreisfahrbahn" zum Forschungs- und Entwicklungsvorhaben 02.198/2000/GGB des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen ist erschienen in der Reihe Forschungsberichte als Heft 876/2004. Erhältlich ist der 184-seitige Bericht, der eine detaillierte Darstellung der untersuchten Kreisverkehrsanlagen inklusive Unfalldiagrammen und Schaubildern enthält, bei der DMB Bundesdruckerei GmbH & Co. KG, Südstraße 119, 53175 Bonn, Tel: 0228/38202-0, Fax: 0228/38202-22, mit der ISSN 0344-0788 bzw. der ISBN 3-936892-13-X.
Az.: III 642 - 16