Mitteilungen - Bauen und Vergabe

StGB NRW-Mitteilung 50/2022 vom 12.01.2022

Steigende Preisentwicklung für Bauland und Wohnimmobilien 2021

Laut dem aktuell veröffentlichten Immobilienmarktbericht 2021 der Gutachterausschüsse steigen die Preise für Wohnimmobilien und Bauland weiter. Der bundesweite Durchschnittspreis für gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser lag im Jahr 2020 bei 2.140 Euro pro Quadratmeter – 80 Prozent mehr als noch im Jahr 2010 (1.190 Euro). Preissteigerungen gibt es auch im Bereich von Eigentumswohnungen sowie bei Ackerflächen.

Die aktuellen Zahlen gehen aus dem Immobilienmarktbericht Deutschland 2021 hervor, den der Arbeitskreis der Oberen Gutachterausschüsse, der Zentralen Geschäftsstellen und Gutachterausschüsse gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veröffentlicht hat. Der Bericht fußt auf den rund eine Million notariellen Kaufverträgen, die 2020 in Deutschland abgeschlossen wurden.

Nach den aktuellen Zahlen entfielen rund drei Viertel aller Immobilienverkäufe im Jahr 2020 auf Wohnimmobilien. Dabei wurden insgesamt etwa 752.000 Wohnimmobilien mit einem Umsatz von 217 Milliarden Euro veräußert. Damit befinden sich die Investitionen im Bereich des Immobilienerwerbs weiterhin auf hohem Niveau.

Im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser zahlten Käuferinnen und Käufer im bundesweiten Durchschnitt im Jahr 2020 2.140 Euro pro Quadratmeter. Und auch Eigentumswohnungen befinden sich mit einem mittleren Wohnflächenpreis von 1.940 Euro pro Quadratmeter auf einem ähnlich hohen Niveau. Ebenso spürbar sind die Preissteigerungen im Bereich des Wohnbaulandes. Im Bundesdurchschnitt lag der Quadratmeterpreis 2020 bei 165 Euro.

Doch die Preisentwicklung verläuft nicht gleichmäßig, sondern konzentriert sich auf Metropolen und deren Umland, während sie in vielen peripher gelegenen Landkreisen auf niedrigem Niveau stagniert.

Der Markt für Wirtschaftsimmobilien entwickelte sich dagegen verhalten. Das betraf sowohl den Handel als auch den Erwerb von Büroimmobilien. Im Bereich der Handelsimmobilien lässt sich eine leicht rückläufige Entwicklung vermerken. Als eine Hauptursache wird die Corona-Pandemie angesehen.

Der mittlere Preis für Agrarflächen stieg zwischen 2011 und 2020 von 2,10 auf 3,30 Euro pro Quadratmeter und damit um das 1,5-fache. In Regionen mit ohnehin hohem Preisniveau waren sogar Preisanstiege pro Quadratmeter von 5,30 Euro auf 10 Euro zu vermerken.

Anmerkung aus kommunaler Sicht

Der aktuelle Immobilienbericht verdeutlicht einmal mehr weiter steigende Immobilienpreise, aber auch eine ungleiche Verteilung im Bundesgebiet. Umso wichtiger bleibt, dass in diesem Bereich von Seiten des Bundes langfristige Lösungen entwickelt werden, um den Wohnungsneubau anzukurbeln und insbesondere bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Insofern ist die Absicht der neuen Bundesregierung zu begrüßen, mindestens 400.000 Wohnungen pro Jahr neu zu errichten. Aus kommunaler Sicht ist darüber hinaus eine deutliche Aufstockung der Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau von jährlich 1 Mrd. Euro auf 5 Mrd. Euro erforderlich.

Hinzu kommt: Die Wohnungsprobleme lassen sich nicht allein in den Großstädten und Ballungsräumen lösen. Es gilt auch, vorhandenen Wohnraum in ländlichen Regionen zu nutzen und zu fördern. Derzeit stehen bundesweit annähernd 600.000 Wohnungen, die direkt marktgängig sind, leer. Dieses Potential muss ebenfalls genutzt werden. Zu diesem Zweck muss das dezentrale Arbeiten und Wohnen attraktiver gestaltet werden. Dies erreichen wir insbesondere durch die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse. Hierzu gehören im Besonderen eine flächendeckende Versorgung mit leistungsfähigen Breitbandnetzen sowie der weitere Ausbau des ÖPNV in ländlichen Regionen.

Weitere Informationen finden sich unter:

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Az.: 20.4.1.2-001/002 gr

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