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StGB NRW-Mitteilung 601/2024 vom 23.09.2024

Studie der Hertie-Stiftung zu Erfolgsfaktoren für Gesellschaftsdienst

Die Pläne von Verteidigungsminister Boris Pistorius hat der Debatte um eine Wehrpflicht bzw. einen Gesellschaftsdienst eine neue Dynamik verschafft. Eine am 04.09.2024 veröffentlichte Studie der gemeinnützigen Hertie-Stiftung hat jetzt die Machbarkeit eines Gesellschaftsdienstes für alle untersucht und hat zudem den aktuellen Status, die derzeit in Deutschland diskutierten Modelle zusammengefasst sowie die wesentlichen Aspekte für eine erfolgreiche Umsetzung analysiert.

Das Fazit: Ein Dienst, der zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts beiträgt, ist machbar und sollte nicht ausschließlich auf junge Menschen nach dem Schulabschluss zielen.

Laut der Pressemitteilung der Hertie-Stiftung gibt es Beispiele aus anderen europäischen Ländern, welche die Chancen und die Komplexität der Aufgabe verdeutlichen. Nur mit einem klaren Rahmen, mit bedarfsorientierten Aufgaben und einem gesellschaftlichen Mehrwert auch über die Tätigkeit hinaus werde es gelingen, Akzeptanz für dieses Vorhaben in der Gesellschaft zu schaffen und die nächsten Schritte für eine Umsetzung zu gehen.

Untersucht wurden die aktuell vier diskutierten Vorschläge:

  • Die soziale Pflichtzeit ausgerufen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Juni 2022.
  • Ein verpflichtender Gesellschaftsdienst für junge Erwachsene, verankert im Grundsatzprogramm der CDU und ähnlich von der CSU gefordert.
  • Eine selektive Wehrpflicht nach dem Modell Schwedens, wie sie Verteidigungsminister Pistorius im Juli 2024 vorschlug.
  • Ein Recht auf Freiwilligendienst als Mittel der Wahl für Träger der heutigen Freiwilligendienste.

Als Erfolgsfaktoren für einen Gesellschaftsdienst identifizieren die Autoren der Studie sechs Aspekte, darunter den gezielten Einsatz von digitalen Technologien für ein effizientes Matching zwischen Angebot und Nachfrage, oder eine gezielte Qualifizierung vor, während und nach dem Dienst. Wichtig seien auch passende Formate für unterschiedliche Lebenslagen sowie konkrete Anreize wie z.B. Anrechnungen eines Dienstes als Fortbildung. In der Einbeziehung einer europäischen Perspektive würde das Autorenteam ein großes, bisher wenig genutztes Potenzial sehen – allein der strukturierte Erfahrungsaustausch durch die Einrichtung eines europäischen Forums sei gewinnbringend sowohl für Europa als auch für den nationalen Diskurs

Weiterführende Informationen:

Die vollständige Pressemitteilung sowie die Studie sind zu finden unter:

www.ghst.de

Machbarkeitsstudie Gesellschaftsdienst: Gemeinnützige Hertie-Stiftung (ghst.de)

Az.: 13.0.20-001/005

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