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Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft
StGB NRW-Mitteilung 359/2020 vom 11.05.2020
Studie: Infraschall bei Windenergie nicht gesundheitsschädlich
Das technische Forschungszentrum Finnland (VTT) hat in einer wissenschaftlichen Langzeitstudie die Auswirkungen von Infraschall durch Windenergieanlagen untersucht. Infraschall ist Schall, dessen Frequenz unterhalb der menschlichen Hörfläche, also unterhalb von 16 Hz liegt. Der Studie nach konnten keine Indizien dafür gefunden werden, dass durch den Infraschall eine Gesundheitsgefährdung für Anwohner besteht. Ähnliche Äußerungen hatte bereits das Umweltbundesamt getroffen.
Auch wenn die Ergebnisse das Vertrauen in die erneuerbaren Energien bestärken, muss dennoch immer eine gute Öffentlichkeitsarbeit erfolgen. Denn die Studie zeigt ebenfalls, dass auch psychische gesundheitliche Beeinträchtigungen denkbar sind. Die betroffenen Bürger müssen daher bei allen Projekten durch Transparenz und Öffentlichkeit mitgenommen werden, wenn die Energiewende gelingen soll.
Als Indikatoren dienten für die wissenschaftliche Langzeitstudie drei Untersuchungsschwerpunkte. Zum einen wurde eine Langzeitmessung von Schall in Wohngebäuden in der Nähe von Windenergieanlagen vorgenommen. Weiter wurden Befragungen sowie Hörtests bei den Befragten in den entsprechenden Regionen durchgeführt. Zu guter Letzt konnten im Rahmen einer Simulation der Schallemissionen von Windenergieanlagen bei Messungen des autonomen Nervensystems von Probanden keine Reaktionen festgestellt werden.
Die Studie sieht als Erklärung für das vermeintlich häufige Auftreten von Symptomen in der Nähe von Windenergieanlagen das Wirken eines sogenannten „Nocebo-Effekts“ (analog zum „Placebo-Effekt“), wonach körperlich eigentlich unschädliche Einflüsse einen negativen Gesundheitseffekt dadurch hervorrufen können, dass Betroffene selbst einen negativen Effekt vermuten. Auch könnten Symptome infolge anderer Ursachen fälschlicherweise mit Windenergieanlagen assoziiert werden.
Die Langzeitstudie des VTT, des finnischen Instituts für Gesundheit und Soziales (THL), der finnischen Arbeitsschutzbehörde (FIOH) und der Universität Helsinki war die erste dieser Art. Finanziert wurde diese durch die finnische Regierung.
Weitere Informationen zu den angewandten Verfahren im Rahmen der Studie finden sich unter www.vttresearch.com .
Az.: 28.6.9-002/005 we