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Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr
StGB NRW-Mitteilung 42/2019 vom 03.01.2019
Auswirkungen von Carsharing auf das Mobilitätsverhalten
Der Bundesverband CarSharing e.V. hat eine Studie vorgestellt, die den Effekt von Carsharing auf das Mobilitätsverhalten untersucht. Vordergründiges Ergebnis der Studie ist, dass stationsbasiertes Carsharing (Auto steht wohnortnah auf festem Stellplatz) langfristig das eigene Auto ersetzen kann. Free-floating Carsharing (Auto steht auf beliebigem Parkplatz und wird mit Smartphone geortet) hat hingegen kaum eine Wirkung auf den Autobesitz. Eine Kombination beider Varianten (dasselbe Unternehmen bietet beide Varianten) wirkt sich ähnlich positiv aus wie stationsbasiertes Carsharing.
Untersuchungsbereich der Studie sind innerstädtische Wohngebiete mit optimalem Carsharing-Angebot und gleichzeitig optimaler Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. Die Studie hat ergeben, dass über 80 % der Bewohner innerstädtischer Wohnviertel, die stationsbasiertes Carsharing nutzen, kein eigenes Auto mehr besitzen. Unter 1.000 Nutzern von stationsbasiertem Carsharing besitzen nur noch 108 ein Auto. Dieser Wert liegt unter der vom Umweltbundesamt formulierten Zielmarke für einen klima- und umweltgerechten Stadtverkehr der Zukunft von 150 Autos pro 1.000 Personen.
Anders verhält es sich bei den Nutzern von free-floating Carsharing. Nur 32 % dieser Nutzer in innerstädtischen Wohnquartieren besitzen kein eigenes Auto. Auf 1.000 Nutzer kommen 485 private Pkw. Die Kombination beider Varianten erreicht ähnliche Werte wie das stationsbasierte Carsharing.
Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Auswirkungen der Varianten ist die Einstellung der Nutzer relevant. 63 % der Nutzer von stationsbasiertem Carsharing gaben bei der Befragung an, dass Carsharing ein privates Auto ersetzen könne, 15 % teilen diese Meinung nicht. Bei den Nutzern des free-floating Modells sind nur 33 % der Ansicht, dass Carsharing ein eigenes Auto ersetzen könne, 43 % sind nicht dieser Meinung.
Hierbei spielt offenbar die persönliche Einstellung gegenüber Autofahren eine Rolle. Während 77 % der free-floating Nutzer Autofahren Spaß macht, ist dies nur bei 39 % der Nutzer des stationsbasierten Carsharings der Fall. Die Einstellung gegenüber dem Ausbau von Carsharing ist nicht nur unter Nutzern des Konzepts positiv. Auch 50 % der befragten Nicht-Nutzer befürworten den Ausbau des Carsharing-Angebots.
Weitere Informationen zu der Studie sind im Internet unter www.carsharing.de abrufbar.
Az.: 33.0-003/002