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Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr
StGB NRW-Mitteilung 299/2017 vom 07.04.2017
Studie zu Digitalisierung kleiner und mittlerer Unternehmen
Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn hat eine Untersuchung zur Digitalisierung der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland durchgeführt. Ein Drittel der 1.400 vom IfM Bonn befragten KMU des verarbeitenden Gewerbes betrachten sich als in der Digitalisierung gut oder sogar sehr gut aufgestellt. Weniger als ein Viertel dieser KMU (24,2 %) hat jedoch bereits internetfähige Produkte im Angebot (19,8 %) oder wird innerhalb eines Jahres solche intelligenten Produkte in sein Portfolio aufnehmen (4,4 %).
Betrachtet man die KMU differenziert nach ihrer Mitarbeiterzahl, wird vor allem deutlich: Gerade kleine Unternehmen mit weniger als 49 Beschäftigten sehen sich einerseits häufig für die Herausforderungen der Digitalen Wende gut gerüstet, während andererseits nur wenig mehr als ein Fünftel (21,1 %) dieser Unternehmen internetfähige Produkte anbieten (17,6 %) oder in näherer Zukunft anbieten werden (3,6 %).
Somit ist nicht nur das aktuelle Angebot intelligenter Produkte bei kleinen Unternehmen unterdurchschnittlich, auch die Entwicklung in der Zukunft ist deutlich schwächer ausgeprägt als im Mittel der KMU. Daher zieht das IfM Bonn den Schluss, dass kleine Unternehmen die Dringlichkeit der Digitalisierung des eigenen Betriebes und Angebotes unterschätzen.
Die digitale Vernetzung der Produkte steigt mit der Betriebsgröße: Mehr als ein Viertel (28 %) der mittelgroßen Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten stellen bereits vernetzte Produkte her (21,2 %) oder werden dies bald aufnehmen (6,8 %). Vor allem jedoch die größeren Betriebe mit mehr als 250 Beschäftigten erkennen die Notwendigkeit digitalisierter Produkte. Mehr als zwei Fünftel (41,2 %) dieser KMU produzieren bereits digitale Angebote (36,1 %) oder werden diese in nächster Zeit ihrer Produktpalette hinzufügen (5,6 %).
Besonders fortschrittlich und effizient arbeiten vor allem die KMU, die enge Auslandskontakte pflegen und international auf verschiedensten Märkten tätig sind, eigene IT-Abteilungen unterhalten sowie stark in Forschung und Entwicklung investieren und daher großen Wert auf Innovation legen. Die Erkenntnis, dass intelligente Vernetzungen und Schnittstellen zu Kunden für einen verbesserten Service dienlich sind, kann laut IfM Bonn verhindern, dass Plattformbetreiber mit IT-Angeboten die KMU einem großen Wettbewerbsdruck aussetzen und Teile ihrer Aufgabenfelder übernehmen.
Az.: 30.0.4-001/001