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Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr
StGB NRW-Mitteilung 683/1999 vom 05.10.1999
Telematik-Systeme und Verkehrssicherheit
Im Rahmen der Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen "Mensch und Sicherheit", Heft M 104, hat die Bundesanstalt für Straßenwesen den Bericht "Telematik-Systeme und Verkehrssicherheit" herausgebracht. Analysiert werden Kommunikations- und Informationssysteme, die sich noch im Stadium der Entwicklung, Erprobung oder Implementierung im Fahrzeug befinden. Derartige Systeme reichen vom "Verkehrsmanagement" über "autonome Fahrzeuge" bis zu den schon bekannten Navigationssystemen oder der Einbindung des Mediums Fernsehen in den Ablauf des privaten und öffentlichen Verkehrs.
Auf der Grundlage der Expertenbewertung eines Analysebogens für die einzelnen Telematik-Systeme haben die Autoren der Studie die Systeme nach ihrer Eignung zur Verbesserung der Verkehrssicherheit eingestuft. Kriterien waren die Sicherheit für das einzelne Fahrzeug und die gesamte Verkehrssituation, die Funktionalität für das Fahren an sich und für unterschiedliche Nutzergruppen (Fahranfänger, erfahrene Fahrer, Vielfahrer etc.), die Art und der Umfang der erforderlichen Interaktionen mit dem System, der Informationsgehalt, die Beanspruchung der verschiedenen Sinne durch die Informationen und weiteres.
Die Studie hat ihren Schwerpunkt in der Betrachtung des motorisierten Individualverkehrs, bezieht jedoch auch Verkehrsmanagement-Systeme oder Telematik-Anwendungen im Bereich des öffentlichen Verkehrs mit ein.
Ganz oben auf der Liste der nützlichen neuen Anwendungen stehen Navigationssystem mit Abbiegehinweisen, soweit sie mit einer Zielangabe im stehenden Fahrzeug und einer Sprachausgabe arbeiten und auf Kartendarstellungen verzichten. Auch automatische Distanzregelungssysteme, die auf das vorausfahrende Fahrzeug gerichtet sind sowie die Verbesserung der Außensicht durch Leuchtweitenregulierung oder automatisches Abblenden werden positiv bewertet.
Uneins sind sich die Experten bei der Einschätzung von Notrufsystemen, Einparkhilfen und Verkehrsmanagementsystemen, die durch die Fahrer aktiviert werden. Nachteilig wirken sich auf die Verkehrssicherheit alle Systeme aus, welche die Aufmerksamkeit des Fahrers von der Fahrbahn/der Fahrsituation ablenken. Besonders zu nennen sind Außenansichten (des Fahrzeugs oder der rückwärtigen Straßensituation) in einem Über-Kopf-Display, simple Navigationssysteme und Müdigkeitswarn-Systeme. Vollkommen verzichten sollte man nach der Studie auf Einrichtungen wie das "Mobile Büro", das Telefon ohne Freisprecheinrichtung oder sogar Fernsehen im Pkw.
Der Bericht ist als Forschungsprojekt 82.031/1993 "Auswirkungen neuer Kommunikationsmittel im Fahrzeug auf die Verkehrssicherheit" vom Institut für Arbeitswissenschaft der Universität der Bundeswehr in München erstellt worden und ist erhältlich beim Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Postfach 101110, 27511 Bremerhaven, Fax:0471/9454477. Er wird abgegeben zum Preis von 29,00 DM, eine zusätzliche Diskette im Word-Format kostet 25,00 DM.
Az.: III 460 - 61