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Mitteilungen - Verband Intern
StGB NRW-Mitteilung 412/1999 vom 05.07.1999
Verbandsversammlung des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes
Neben der kaufmännischen Bilanz der 92 Sparkassen als marktführende Kreditinstitute in Westfalen-Lippe stuft ihr Verbandspräsident Dr. Rolf Gerlach (Münster) auch deren "Bilanz der Gemeinwohlorientierung" als erfolgreich ein. Vor der Verbandsversammlung seiner Organisation bezifferte er gestern (15.6.) in Recklinghausen den finanziellen Beitrag für Soziales, Kultur, Sport und Umwelt in der Region auf 74 Mio. DM allein im vergangenen Jahr. Inzwischen gebe es hierzulande zudem 62 Sparkassenstiftungen mit einem Volumen von 90 Mio. DM. "Wir werden dieses Engagement in Verantwortung für Region und Gesellschaft im Rahmen unserer Möglichkeiten fortführen", erklärte der Präsident.
Mit Blick auf Fusionsdiskussionen hat Gerlach gestern für die westfälisch-lippischen Sparkassen noch einmal klare Position bezogen. Im Einzelfall könnten Zusammenschlüsse sinnvoll sein, etwa zur Stärkung kommunaler Wirtschaftsräume. Als "falsch" bezeichnete er jedoch die Annahme, "künftige Herausforderungen allein dadurch zu bewältigen, daß man Sparkassen miteinander vereinige". Denn bei den westfälisch-lippischen Instituten, die beim Geschäftsergebnis im Bundesvergleich einen Spitzenwert einnähmen, gebe es "nach wie vor keinen erkennbaren Zusammenhang zwischen Betriebsgröße und Betriebserfolg".
Sinnvoller ist es nach Meinung des Verbandspräsidenten, die Zusammenarbeit sowohl im Finanzverbund (LBS; Provinzial-Versicherungen) als auch von Sparkassen untereinander weiter zu verstärken und die Arbeitsabläufe zu optimieren. Diese stärkere Kundenbindung und langfristig Rentabilität und Arbeitsplätze.
Generell sieht er die Sparkassen in Westfalen-Lippe "gut gerüstet in ihrer Marktposition und wirtschaftlichen Verfassung" an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend. Zwar gebe es Herausforderungen, aber viele düstere Prognosen der letzten Jahre hätten sich nicht bewahrheitet. Auch wenn viel von Globalisierung der Märkte die Rede sei, liegen nach Einschätzung des Präsidenten "viele langfristige Wettbewerbschancen für Sparkassen direkt vor der Haustür". Darum, so Gerlach, müßten deren Strukturen in öffentlicher Rechtsform und kommunaler Bildung erhalten und gestärkt werden.
Az.: GPM