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Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft
StGB NRW-Mitteilung 462/2007 vom 11.07.2007
Verschuldung der öffentlichen Haushalte
Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes waren die öffentlichen Haushalte zum Jahresende 2006 mit 1.480,6 Mrd. € am Kreditmarkt verschuldet. Dies ist gegenüber 2005 mit 1.442,7 Mrd. € ein Anstieg um 2,6 % oder 481 € je Bundesbürger.
Den größten Anteil an der Pro-Kopf-Verschuldung hatte der Bund und sein Sondervermögen mit 11.128 €, gefolgt von den Ländern mit 5.821 €. Die Schulden der Gemeinden/Gemeindeverbände und kommunalen Zweckverbände betrugen 1.104 € je Einwohner. Insgesamt ergibt sich aus der Verschuldung bei Bund, Ländern und Gemeinden rechnerisch eine Schuldenlast von 17.975 € je Einwohner. Aufgrund mangelnder Aussagekraft der Pro-Kopf-Werte sind die absoluten Zahlen von größerer Relevanz. Von der Gesamtverschuldung der öffentlichen Haushalte in Höhe von 1.480,6 Mrd. entfallen auf den Bund und sein Sondervermögen € 913,61 Mrd. €, auf die Länder 479,49 Mrd. € und auf die Gemeinden/Gemeindeverbände und Zweckverbände 84,53 Mrd. €.
Nicht enthalten sind in den oben genannten Schulden die zur Deckung von kurzfristigen Finanzierungsengpässen aufgenommenen Kassenkredite in Höhe von 47,5 Mrd. €. Hierbei entfällt der größte Anteil auf die Gemeinden. Das Statistische Bundesamt beziffert diese für das zurückliegende Jahr auf 27,864 Mrd. €, was einen Anteil von 58,7 % ausmacht. Dabei verteilen sich die Kassenkredite sehr unterschiedlich in den jeweiligen Bundesländern. Während z. B. die Länder Thüringen, Sachsen und Baden-Württemberg mit 102 Mio. €, 137 Mio. € und 208 Mio. € verhältnismäßig geringe Kassenkreditbestände haben, belaufen sich diese in Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen auf immerhin 4.495 bzw. 12.518 Mio. €. Generell setzt sich die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände wie folgt zusammen: Neben den 27,864 Mrd. € an Kassenverstärkungskrediten entfallen weitere 81,88 Mrd. € auf Kreditmarkschulden im engeren Sinne, 4,7 Mrd. € auf Schulden bei der öffentlichen Hand, 1,83 Mrd. € auf kreditähnliche Rechtsgeschäfte und 0,89 Mrd. € auf innere Darlehen.
Das Statistische Bundesamt trifft auch Aussagen zu Pro-Kopf-Werten der regional zurechenbaren öffentlichen Schulden zwischen Flächenländern und Stadtstaaten. So lag die Spanne der Verschuldung der Länderhaushalte, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie der kommunalen Zweckverbände 2006 bei den Flächenländern zwischen 3.070 € in Bayern bis zu 9.262 € im Saarland. Die Pro-Kopf-Werte der Stadtstaaten lagen wie in den Vorjahren deutlich über denen der Flächenländer. Hier hatte der kleinste Stadtstaat Bremen mit 20.149 € den höchsten Schuldenstand pro Kopf, gefolgt von Berlin mit 17.354 € und Hamburg mit 12.367 €.
Weitere detaillierte Daten können der Fachserie 14, Reihe 5 "Schulden der öffentlichen Haushalte 2006", entnommen werden, die ab sofort kostenlos im Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen heruntergeladen werden kann.
Az.: IV/1 912-01