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Mitteilungen - Umwelt, Abfall, Abwasser
StGB NRW-Mitteilung 775/2024 vom 25.11.2024
Waldzustandsbericht 2024
Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW hat am 25.11.2024 den Waldzustandsbericht 2024 veröffentlicht. Der Wald in Nordrhein-Westfalen erfüllt wichtige Funktionen für Tiere und Pflanzen, Klimaschutz, Holzwirtschaft und für die Menschen. Wie gesund und vital die Waldbäume in Nordrhein-Westfalen sind, untersuchen Forstfachleute des Landes jährlich für den Waldzustandsbericht. Die Waldzustandserhebung wird seit 40 Jahren durchgeführt.
Erstmalig hat die Landesforstverwaltung aktuelle Daten zur Wiederbewaldung auf den Schadflächen erhoben und ausgewertet. In einem Stichprobennetz im Raster 1,41 x 1,41 Kilometer wurden insgesamt 642 relevante Stichprobenpunkte aufgenommen, was 127.623 Hektar Schadfläche repräsentiert (Bezugsgröße ist die zum Stand September 2023 erfasste Schadfläche). Die positive Nachricht: Rund die Hälfte der Fläche, 47 Prozent beziehungsweise circa 59.000 Hektar, ist bereits wiederbewaldet. Davon etwa 64 Prozent, also 38.000 Hektar, durch Naturverjüngung und 36 Prozent, 21.000 Hektar, durch aktive Pflanzungen. Diese grundsätzlich gute Entwicklung der Wiederbewaldung in Nordrhein-Westfalen erfordert im nächsten Schritt Anstrengungen wie weitere Pflanzungen und intensive und längerfristige Pflegemaßnahmen. Es ist eine langfristige Aufgabe, die Wälder zu vielfältigen Mischwäldern aufzubauen und zu entwickeln, dass sie im Klimawandel besser bestehen können.
Der Umbau zu klimastabileren Wäldern ist umso wichtiger, da die aktuelle Waldzustandserhebung auch zeigt, dass sich die Waldbäume im Jahr 2024 weiterhin noch nicht von den Auswirkungen der vorausgegangenen Dürre- und Hitzejahre erholt haben. Nur 27 Prozent der Bäume sehen völlig vital aus. 34 Prozent haben eine leicht verlichtete und 39 Prozent eine stark verlichtete Krone. Die Vitalität der Baumkronen sind das untersuchte Anzeichen für den Waldzustand. Die durchschnittliche Kronenverlichtung ist mit etwa 25 Prozent etwas besser als im Vorjahr. Ursachen dafür sind Schäden durch Dürre und Hitze an den Feinwurzelsystemen und in den Leitungsbahnen der Bäume sowie an Stämmen und Baumkronen. Hinzu kommt die Versauerung der Waldböden durch langfristige Säure- und Nährstoffeinträge, die Auswirkungen des Klimawandels und Schäden durch Insekten wie etwa den Eichenprachtkäfer. Auch heimische Laubbäume sind stark betroffen.
Im Jahr 2024 fiel durch den Borkenkäfer weniger Schadholz als in der Vergangenheit an. Insgesamt sind damit seit 2018 48 Millionen Festmeter Schadholz angefallen, was rund 60 Prozent des Fichtenholzvorrates entspricht. Die Borkenkäferbefall spielt damit derzeit keine große Rolle mehr, allerdings gilt es bezüglich der verbliebenen Fichtenwälder wachsam zu bleiben.
Die Kurzfassung und die Langfassung des Waldzustandsberichts 2024 können unter folgendem Link heruntergeladen werden.
Az.: 26.1-002/002 gr