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Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft
StGB NRW-Mitteilung 455/1999 vom 20.07.1999
Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband
Das addierte Geschäft der 92 westfälisch-lippischen Sparkassen stieg im vergangenen Jahr um 6,4 % auf knapp 182 Mrd. DM (93 Mrd. Euro). Motor dieses Wachstums war das Kreditgeschäft. Dagegen blieb das Einlagengeschäft der Sparkassen zurück. Die Kunden bevorzugten verstärkt Investmentzertifikate, Aktien und Lebensversicherungen. So waren die Zuwächse im Einlagengeschäft der Mitgliedssparkassen mit 3,4 % oder 4,3 Mrd. DM wie in den Jahren zuvor auch eher schwach. Deutlich erhöhten sich aber die Sichteinlagen mit einem Wachstum von 10,0 % oder 2,2 Mrd. DM. Auch haben die Kunden zusätzlich 0,7 Mrd. DM als Termingeld angelegt. Das entspricht einem Plus von 6,0 %.
Von dem niedrigen Zinsniveau und der rasanten Aktienkursentwicklung im Berichtszeitraum profitierte das Geschäft mit Investmentfonds und Aktien. Die Sparkassen verzeichneten um 57 % gestiegene Aktienumsätze in Höhe von 7,4 Mrd. DM. Die Kunden legten 0,9 Mrd. DM zusätzlich in Aktien an; das waren fast dreimal so viel wie im vorangegangenen Jahr. Insgesamt befanden sich in den Depots der Kunden Ende 1998 Aktien im Wert von rd. 7,9 Mrd. DM. Dagegen gingen die festverzinslichen Wertpapiere um 8,6 % auf 8,8 Mrd. DM zurück.
Die zunehmende Bedeutung der privaten Altersvorsorge führte zu einem Wachstum bei der Zahl der neu abgeschlossenen Lebensversicherungsverträge um 11 %. Ferner wurden 94.000 neue Bausparverträge mit einem Bausparvolumen von addiert 2,8 Mrd. DM abgeschlossen; ein Zuwachs von 8,2 % gegenüber 1997.
Im Kreditgeschäft setzte sich das starke Wachstum der vorangegangenen Jahre fort. Die Kundenkredite nahmen um 6,7 % oder 7,3 Mrd. DM auf 116 Mrd. DM zu. Bei den Unternehmenskrediten war die Steigerung mit 3,8 Mrd. DM oder 7,7 % auf 53 Mrd. DM etwa so hoch wie 1997.
Insgesamt kann das wirtschaftliche Umfeld für die 92 Sparkassen in Westfalen-Lippe als noch befriedigend beschrieben werden. Der Verband geht davon aus, daß die Rentabilität der Sparkassen in den kommenden Jahren wahrscheinlich weiter zurückgehen wird. Der niedrigere Zinsüberschuß (-0,19 %) war eine Folge der allgemeinen Zinsentwicklung, aber auch des nochmals stärker gewordenen Wettbewerbs. Positiv zu bewerten ist, daß die Risikokosten im Kreditgeschäft 1998 nicht höher waren als im Jahr zuvor. Die Entwicklung des Eigenkapitals konnte wiederum mit dem Wachstum der Kredite Schritt halten.
Az.: IV 961-02