Mitteilungen - Bauen und Vergabe

Ein großes Hemmnis für den Ausbau der Windenergie an Land stellt derzeit der Schutzradius von 15 km von bundesweit ca. 60 Drehfunkfeuer (VOR/DVOR) der deutschen Flugsicherung (DFS) dar, in dem Windenergienutzung nur in beschränktem Maße möglich ist. Die DFS behält sich in diesem Abstandsradius eine Einzelfallprüfung der Zulässigkeit von Windenergieanlagen (WEA) vor.

Die Bundesregierung hat in ihrer Antwort auf eine kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion zum vermeidlichen Störpotenzial von WEA bei DVOR-Anlagen vom 20.04.2015 deutlich gemacht, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse von der DFS bei der Beurteilung des Winkelfehlers von WEA auf DVOR zu berücksichtigen sind. Dabei wird auf die Studien des Landes Schleswig-Holstein und das Forschungsprojekt WERAN hingewiesen. Diese Erkenntnisse sollen zu einer etwaigen Überprüfung des derzeitig angewandten Bewertungssystems der DFS herangezogen werden.

Das Forschungsprojekt WERAN beschäftigt sich mit den Störungen von VOR-Anlagen durch WEA. Das im März 2014 veröffentlichte Gutachten mit Vermessungen am Drehfunkfeuer (DVOR) Michaelsdorf kommt zu dem Ergebnis, dass ein im Vergleich zu anderen Einflussgrößen vernachlässigbarer Winkelfehler von den im Anlagenschutzbereich des DVOR Michaelsdorf zusätzlich geplanten WEA vorliegt. Die Genehmigungsbehörde in Schleswig-Holstein hat das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) auf Grundlage der Untersuchungen zu einer neuen Stellungnahme zu den beantragten Windparks aufgefordert.

Die Antwort der Bundesregierung auf die kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion (Drs. 18/4675) ist im Internet unter folgendem Link abrufbar: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/18/046/1804675.pdf . Das fortführende Gutachten zur Interaktion zwischen Windenergieanlagen und dem DVOR MIC unter besonderer Betrachtung der Störwirkung auf den Empfänger vom 17.04.2015 steht unter folgender Internetadresse http://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/W/windenergie/Downloads/fortfuehrendesGutachtenWindenergie.pdf?__blob=publicationFile&v=1 zum Download zur Verfügung.

Az.: II gr-ko