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Mitteilungen - Bauen und Vergabe
StGB NRW-Mitteilung 351/2021 vom 29.06.2021
Windkraftausbau: BMWi unterstützt Umrüstung von Drehfunkfeuern
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) stellt der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) finanzielle Mittel für die Umrüstung von Drehfunkfeuern auf satellitengestützte Verfahren zur Verfügung. Durch die Umrüstung werden laut BMWi und DFS neue Flächen für den Windausbau frei. Um die nachgeschärften Klimaziele bis 2045 zu erreichen, benötigt Deutschland alle verfügbaren Flächen für den Ausbau der Windkraft an Land. Die technische Umstellung ist zu begrüßen, da hierdurch perspektivisch weitere Flächen für den Windkraftausbau zur Verfügung stehen. Ob die DFS weiter an der 15 Kilometer großen Schutzzone um das Funkfeuer festhalten muss, wird zwar bis heute technisch bestritten. Jedoch sollte die Flugsicherheit weiter oberstes Gebot bleiben.
Drehfunkfeuer sind Navigationsanlagen für den Luftverkehr, die durch Windenergieanlagen gestört werden können. Um diese Beeinträchtigungen zu vermeiden, werden Windenergieanlagen im Umfeld von Drehfunkfeuern häufig nicht zugelassen.
Mit der Umrüstung der Drehfunkfeuer werden laut BMWi zusätzliche Flächen für die Errichtung von Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 700 Megawatt frei. Die Deutsche Flugsicherung kann mit Unterstützung des Ministeriums schon im Jahr 2021 rechnen und mit der Umrüstung starten. Im letzten Jahr hatte nach Auskunft des Bundes die Physikalisch Technische Bundesanstalt bereits die Störpotenziale von Windenergieanlagen genauer bestimmt. Dadurch konnten schon jetzt zusätzliche Windräder mit einer Leistung von rund 700 Megawatt im Umkreis von Drehfunkfeuern genehmigt werden. Weitere Flächen würden dadurch frei, dass die Deutsche Flugsicherung die Luftfahrtnavigation weitgehend auf satellitengestützte Verfahren umstellt. Die nicht mehr benötigten Drehfunkfeuer am Boden könnten zurückgebaut werden und so weitere Flächen für den Windenergieausbau ermöglichen.
Laut dem BMWi unterstützt die DFS den Ausbau der Windenergie überall dort, wo nach dem Stand der Technik die Navigationsgenauigkeit nicht beeinflusst ist. Die Förderung des BMWi unterstütze den Weg, gezielt in robustere Technologien zu investieren.
Bei den Navigationsanlagen der DFS gibt es konventionelle Funkfeuer (CVOR) und Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR). DVOR-Anlagen sind weniger störanfällig, deshalb können in deren Umgebung deutlich mehr Windräder gebaut werden. Das Bundeswirtschaftsministerium stellt der Deutschen Flugsicherung für die Umrüstung von acht CVOR-Anlagen zu DVOR-Anlagen die erforderlichen finanziellen Mittel bereit. Die Umrüstungen können sofort beginnen und sollen bis zum Jahr 2025 abgeschlossen sein. Perspektivisch könnte die DFS auf die Mehrzahl der heute genutzten 55 Drehfunkfeuer verzichten.
Az.: 20.1.4.1-005/001 gr