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Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr
StGB NRW-Mitteilung 809/1999 vom 20.11.1999
Wirtschaftsdaten zum Tourismus in Deutschland
Der Beirat des Tourismusverbandes Nordrhein-Westfalen hat sich anläßlich seiner dritten Sitzung am 28.10.1999 in Leverkusen unter Vorsitz von Beigeordnetem Ernst Giesen, NWStGB, mit den Wirtschaftsdaten zum Tourismus in Deutschland befaßt. Als beratendes Gremium unterstützt der Beirat die Arbeit des Vorstandes des Tourismusverbandes und gibt ihm Anregungen aus der Praxis.
Trotz wirtschaftlicher Krisen hat sich der Tourismus als Geschäfts- und Uralubsreiseverkehr international als eine der umsatzstärksten Wachstumsbranchen und einer der bedeutendsten Arbeitgeber etabliert. Die Deutschen unternahmen 1997 insgesamt etwa 2750 Mio. Reisen im eigenen Land und 800 Mio. Reisen ins Ausland (jeweils inkl. Tagesreisen). Verreisten 1970 erst 42 % der deutschen Bevölkerung, so stieg die Reiseintensität Ende der 90-er Jahre auf über 76 %. Deutschland ist, wenn auch nur noch mit 30 % (1972: knapp 50 %), nach wie vor das beliebteste Reiseziel der Deutschen.
In seiner Beschäftigungsfunktion schafft der Tourismus direkte und indirekte Arbeitsplätze mit den unterschiedlichsten beruflichen Qualifikationen. Insgesamt erwirtschaften die Mitarbeiter in tourismusbezogenen Berufen Einkommen in Höhe von etwa 270 Mrd. DM. Die Zahl der Beschäftigten (inkl. vorgelagerte Bereiche sowie Teil- und Saisonarbeitskräfte) wurde Mitte der 90-er Jahre auf 2,5 Mio. geschätzt. Hauptleistungsträger ist dabei das Hotel- und Gaststättengewerbe, das allein schon mehr Mitarbeiter als die Bank- und Versicherungswirtschaft zusammen beschäftigt.
Insgesamt erzielte der Tourismus in Deutschland Mitte der 90-er Jahre Umsätze in einer Höhe von 183 Mrd. DM. Damit befindet sich der Tourismus noch vor der chemischen oder der Stahlindustrie auf Rang 6 der führenden Wirtschaftsbereiche. Die Wertschöpfungsquoten des Tourismus liegen zwischen 30 und 50 % (Hotellerie und Gastronomie) und damit wesentlich höher als beispielsweise die Quoten des Einzelhandels (13 %).
Am Beispiel der Region Münsterland läßt sich die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus wie folgt aufzeigen: Im Münsterland-Tourismus werden die Gesamtumsätze auf ca. 2 Mrd. DM geschätzt. Dies entspricht etwas mehr als 15.000 Vollerwerbsarbeitsplätze zzgl. Teilzeit- und saisonale Arbeitskräfte sowie Arbeitsplätze in vor- und nachgelagerten Bereichen. Der Tagestourismus spielt mit rd. 1,5 Mrd. DM am Gesamtumsatz eine herausragende Rolle.
Az.: III 470 - 20