Mitteilungen - Bauen und Vergabe

StGB NRW-Mitteilung 75/2015 vom 13.01.2015

Wohnungsmarktbericht NRW 2014

Die NRW.Bank hat im Januar den Wohnungsmarktbericht Nordrhein-Westfalen 2014 herausgegeben. Nach einem Überblick über die aktuellen Marktentwicklungen liegt der diesjährige Schwerpunkt auf der Entwicklung der Kaufmärkte und der Mieten.

Der erste Teil des Berichts befasst sich mit den Baufertigstellungen, die im Jahr 2013 den höchsten Stand seit fünf Jahren erreicht haben. Es wird dargestellt, in welchen Marktsegmenten und Regionen die Belebung am stärksten ausfällt, wie sich die anhaltende Zuwanderung aus dem Ausland im Land verteilt und inwiefern sie die demografischen Trends in den Regionen beeinflusst. Der erste Teil erschließt mit der Auswertung einer Expertenbefragung zum Investitionsklima, zur Marktanspannung und zur weiteren Marktentwicklung.

Im zweiten Teil des Wohnungsmarktberichtes wird die Entwicklung der Mieten sowie der Kauffälle und Preise in den Wohneigentumsmärkten näher beleuchtet. Seit dem Beginn der Finanzmarktkrise stieg die Zahl der Bauland- und Immobilienkäufe wieder. Auch der Neubau von Geschosswohnungen sprang wieder an. Beim Einfamilien-Hausbau wurde zumindest der Rückgang gestoppt. Parallel verteuerten sich die Kaufpreise in allen Regionen des Landes erheblich — zumindest im Neubau.

Da der Neubau aber nicht ausreichte, stiegen die Preise für Gebrauchthäuser und Wohnungen zunächst in den teureren, dann auch in Regionen mit mittlerem Preisniveau. Im Rheinland wechselten seither bis zu 9 % der Eigenheime und 15 bis 19 % der Eigentumswohnungen den Besitzer. Dieser Nachfrageschub war zum Teil auf die Finanzmarktkrise und ihre Folgen zurückzuführen: die niedrigen Darlehenszinsen, die schlechte Verzinsung und das hohe Risiko alternativer Kapitalanlagen und die Furcht vor einer Inflation beförderten bei Selbstnutzern und Kapitalanlegern die viel beschworene „Flucht ins Betongold“.

Das zeigte sich z. B. darin, dass die Immobilienkäufe fast flächendeckend zugenommen haben — auch in Regionen mit bisher schwacher Nachfrage. Dazu hat die Wohnungsmarktbeobachtung erstmals Transaktionsdaten des oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte ausgewertet. Ergänzend flossen neue Daten zum Gebäude- und Wohnungsbestand aus dem Zensus 2011 ein. In welchen Regionen nicht nur die Neubau-Mieten, sondern auch die Wiedervermietungs-Mieten für Bestandswohnungen gestiegen sind, zeigt eine Auswertung der Empirica-Preisdatenbank.

Das zweite Kapitel endet mit einer Untersuchung zur Frage, ob die steigenden Mieten und Kaufpreise Anzeichen einer Preisblasenbildung sind. Davon geht die Wohnungsmarktbeobachtung allerdings nicht aus, da die Nachfrage der Kapitelanleger in den meisten Regionen mit einer tatsächlichen Nachfrage von Endnutzern unterfüttert ist. Die landesweit gute Beschäftigungsentwicklung und die Bevölkerungsgewinne einiger Regionen haben die Wohnungsnachfrage steigen lassen. Da die Bautätigkeit lange rückläufig war, sind dort Engpässe entstanden. So überlagern sich auf den Eigentumsmärkten die neue Nachfrage der Kapitalanleger und die langfristigen regionalen Trends.

Der Wohnungsmarktbericht NRW 2014 kann auf der Internetseite der NRW.Bank unter http://www.nrwbank.de/de/corporate/Publikationen/Publikationsinhaltsseiten/publikationen_wohnungsmarktbeobachtung.html heruntergeladen oder als Printversion bestellt werden.

Az.: II gr-ko

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