Mitteilungen - Bauen und Vergabe

StGB NRW-Mitteilung 776/2020 vom 22.12.2020

Wohnungsmarktbericht NRW 2020 der NRW.BANK veröffentlicht

Die NRW.Bank hat den „Wohnungsmarktbericht NRW 2020“ für den Berichtszeitraum 2018/2019 veröffentlicht: 2019 wurden in Nordrhein-Westfalen so viele Wohnungen fertiggestellt wie seit 15 Jahren nicht mehr. Die Bautätigkeit befindet sich auf dem Höchststand der vergangenen Jahre. Zurückzuführen ist das vor allem auf den Neubau von Miet- und Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern. In Großstädten ist Wohnraum nach wie vor knapp und teuer. Gerade Menschen, die infolge der Corona-Pandemie Einkommenseinbußen erleiden, kann das vor Schwierigkeiten stellen. Zu diesen Ergebnissen kommt der Wohnungsmarktbericht 2020 der NRW.BANK, der jetzt erschienen ist.
 
Mit 48.600 neu errichteten Wohnungen erreichte die Bautätigkeit 2019 den höchsten Wert seit 2005. Die rege Bautätigkeit hat dazu geführt, dass der Wohnungsbestand in Nordrhein-Westfalen die 9-Millionen-Marke gerissen hat. Die Wohnraumförderung des Landes leistet einen wichtigen Beitrag zu dieser Entwicklung. Denn im Geschosswohnungsbau, der für den Löwenanteil im Neubau verantwortlich ist, entstand jede fünfte Wohnung mit öffentlichen Fördermitteln.
 
Die Neubaurate ist in den wirtschaftlich dynamischen Kreisen im Münsterland und im vorderen Ostwestfalen nach wie vor am höchsten. Aber auch zwischen der Rheinschiene und Aachen wird deutlich mehr gebaut. Beim Geschosswohnungsbau stechen auch Großstädte wie Bonn, Düsseldorf, Münster, Paderborn und ihr Umland hervor, im Eigenheimsektor auch einige ländliche Gebiete in Süd- und Ostwestfalen.
 
Trotz der hohen Bautätigkeit steigen die Mieten sowohl im Neubau als auch bei der Wiedervermietung bestehender Wohnungen weiter. An der Spitze der Mietpreisentwicklung stehen weiterhin die nachgefragten Großstädte. In bestehenden Mietverhältnissen hängt die Miethöhe stark vom Einzugsdatum ab: Je länger die Wohndauer, desto niedriger die Miete. Besonders auf angespannten Märkten hat sich dieser Effekt seit Beginn des Jahrzehnts verstärkt.  Mit den steigenden Mieten haben Haushalte mit kleinen Einkommen am stärksten zu kämpfen: Das unterste Einkommensdrittel gibt im Durchschnitt ein Drittel bis die Hälfte des Monatseinkommens für die Miete aus.
 
Der aktuelle Wohnungsmarktbericht kann aufgrund der noch unvollständigen Datensituation kein eindeutiges Bild davon liefern, wie sich die Corona-Pandemie auf die Wohnungsmärkte auswirkt. Einerseits haben die Pandemie und die notwendigen Einschränkungen von Wirtschaft und Sozialleben die Wohnungsbaukonjunktur bisher nicht trüben können. Alle Frühindikatoren weisen darauf hin, dass das hohe Neubauniveau auch 2020 gehalten werden konnte. Andererseits werden auch Betriebsschließungen, Umsatzeinbußen und Kurzarbeit nicht ohne Folgen bleiben. Die Arbeitslosenzahl in Nordrhein-Westfalen stieg bis August 2020 auf knapp 800.000 Personen und lag damit ein Viertel höher als im Vorjahr. Vieles wird durch das verstärkte Netz staatlicher Hilfen und Sozialleistungen aufgefangen. Dennoch bleiben Lücken, die manchen vor Probleme stellen dürften.

Diese und weitere zentrale Befunde der Wohnungsmarktbeobachtung hat die NRW.BANK, Bereich Wohnraumförderung, im neuen Wohnungsmarktbericht NRW 2020 zusammenfassend dargestellt. Der Bericht steht auf der Website der NRW.BANK zum Download bereit: www.nrwbank.de/wohnungsmarktbeobachtung

Az.: 20.4.1.2-001/001

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