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Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr
StGB NRW-Mitteilung 468/2023 vom 19.07.2023
Zahl der Verkehrstoten gegenüber 2021 gestiegen
Im Jahr 2022 sind in Deutschland 2 788 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das waren 9 Prozent oder 226 Getötete mehr als 2021, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
Die Zahl der Verkehrstoten lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes damit weiterhin unter der Marke von 3 000 Personen, die erstmals im stark von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 unterschritten worden war. Die Zahl der bei Unfällen im Straßenverkehr verletzten Personen stieg im Jahr 2022 um 12 Prozent auf 361 134 Verletzte. Dennoch blieb die Zahl der Getöteten und Verletzten auf einem der tiefsten Stände seit fast 70 Jahren. Durchschnittlich gab es pro Tag 989 Verletzte und fast 8 Todesopfer im Straßenverkehr.
Die Zahl der polizeilich registrierten Unfälle stieg 2022 gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent auf rund 2,4 Millionen. Bei 2,1 Millionen Unfällen blieb es bei Sachschaden, bei rund 290 000 Fällen wurden Menschen verletzt oder getötet. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden stieg damit deutlich um 12 Prozent gegenüber 2021, bei Unfällen mit Sachschaden betrug der Anstieg dagegen lediglich 3 Prozent. Dennoch erfasste die Polizei weniger Unfälle als vor der Corona-Pandemie. Eine Ausnahme waren Alkoholunfälle. Im Jahr 2022 gab es 38 771 Unfälle, mehr als in den Jahren vor der Pandemie.
70 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich 2022 innerhalb von Ortschaften, 24 Prozent auf Landstraßen und 6 Prozent auf Autobahnen. Allerdings haben Unfälle auf Straßen außerhalb von Ortschaften unter anderem wegen der höheren Fahrgeschwindigkeiten oft schlimmere Folgen als auf innerörtlichen Straßen. Auf Landstraßen kommen weitere Risikofaktoren wie die fehlende Trennung zum Gegenverkehr, schlechte Überholmöglichkeiten oder ungeschützte Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn hinzu. Dies zeigt auch die Zahl der Verkehrstoten: Innerorts kamen 32 Prozent der bei Unfällen im Straßenverkehr insgesamt Getöteten ums Leben, auf Landstraßen waren es 57 Prozent und auf Autobahnen 11 Prozent.
Anmerkungen des DStGB und StGB NRW:
Verkehrssicherheitsarbeit stellt eine Daueraufgabe vieler Akteure dar. Die steigenden Unfallzahlen im Vergleich mit 2021 zeigen, dass es weitere Anstrengungen braucht, wozu auch eine fehlerverzeihende Infrastruktur zählt. Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag vorgenommen zur Umsetzung der Vision Zero das Verkehrssicherheitsprogramm weiterzuentwickeln. Noch konkreter würden vor allem die aktuell diskutierten zusätzlichen Entscheidungsspielräume der Kommunen im Verkehrsrecht wirken. StVG und StVO benötigen nun endlich die angemahnten Änderungen und eine wirksame Umsetzung des im Koalitionsvertrags gesteckten Ziels. Denn Maßnahmen wie Tempo 30 entlang von Schulwegen, die Einrichtung von Fußgängerüberwegen oder Radfahrstreifen könnten die Verkehrssicherheit weiter verbessern.
Weitere Informationen sind unter folgenden Links abrufbar:
Pressemitteilung des statistischen Bundesamts vom 12.07.2023: www.destatis.de
Informationen zum Unfallgeschehen auf regionaler und lokaler Ebene, zum Beispiel zu den Unfallschwerpunkten in Städten, bietet der interaktive Unfallatlas der statistischen Ämter des Bundes und der Länder: https://unfallatlas.statistikportal.de/
Informationen zum Unfallgeschehen nach Tagen, zum Beispiel zur Häufung von Fahrrad- oder Motorradunfällen im Jahresverlauf oder zu Tagen, an denen besonders viele Kinder verunglücken, bietet der Unfallkalender im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes: https://service.destatis.de/DE/verkehrsunfallkalender/
Hintergrund und Stellungnahme des DStGB zur aktuellen Novelle des Straßenverkehrsgesetzes: www.dstgb.de (Rubrik: Themen / Mobilität / Verkehrsinfrastruktur).
Az.: 33 0 003/002