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Öffentliche Abwasserbeseitigung in NRW ist Spitze
Gemeinsame Pressemitteilung von Städte- und Gemeindebund NRW, Städtetag NRW, DWA Landesverband NRW sowie der agw NRW
StGB NRW-Pressemitteilung
Düsseldorf,
20.03.2009
Die öffentliche Abwasserbeseitigung in Nordrhein-Westfalen ist sehr gut aufgestellt. Dies ist das Ergebnis des ersten landesweiten Projektes „Benchmarking Abwasser in Nordrhein-Westfalen“, aus dem erstmals ein Branchenbild der öffentlichen Abwasserbeseitigung in NRW entstanden ist (www.abwasserbenchmarking-NRW.de). Es liefert im Ergebnis einerseits eine individuelle Positionsbestimmung für jedes einzelne Unternehmen mit Hinweisen zur weiteren Optimierung und andererseits eine belastbare und transparente Standortbestimmung für die gesamte Abwasserbranche in NRW. <O:P></O:P>
Somit stellen sich die Abwasserbetriebe nicht nur der öffentlichen Verantwortung, sondern nutzen dieses Projekt auch zur weiteren Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit. Das Projekt wurde durch den Städtetag NRW, den Städte- und Gemeindebund NRW, die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) - Landesverband NRW, und die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände in NRW (agw) im Jahr 2008 gestartet und durch die aquabench GmbH sowie die Kommunal- und Abwasserberatung NRW GmbH durchgeführt. Die Ergebnisse (Stand: März 2009) lassen sich im Wesentlichen wie folgt zusammenfassen:<O:P></O:P>
- Mit einem Anschlussgrad von 97 Prozent an das öffentliche Kanalnetz nimmt NRW insbesondere im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz ein. Nimmt man die dezentralen Lösungen im ländlichen Raum hinzu, wird das Abwasser in NRW vollständig einer Behandlung zugeführt.
- Die Kundenzufriedenheit liegt mit 2,27 Beschwerden pro 1.000 Hausanschlüsse im Vergleich mit anderen Branchen außerordentlich hoch.
- Die Reinigungsleistung der Kläranlagen ist außerordentlich gut und erfüllt uneingeschränkt die europäischen und deutschen Anforderungen.
Alle Abwasserkanäle im öffentlichen Raum werden seit dem 01. Januar 1996 auf der Grundlage der Selbstüberwachungs-Verordnung Kanal NRW fristengerecht auf Schäden überprüft und saniert. Die jährliche Quote für Erneuerung und Sanierung von Abwasserkanälen liegt mit 0,87 Prozent deutlich höher als in vergleichbaren Projekten. Mit diesem Wert wird insbesondere unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die Verantwortung ausgedrückt, nächsten Generationen ein intaktes und leistungsfähiges Kanalnetz zu übergeben. <O:P></O:P>
Insgesamt zeigt das Ergebnis, dass die öffentliche Abwasserbeseitigung in Nordrhein-Westfalen, deren Aufgaben durch Städte, Gemeinden und die sondergesetzliche Wasserverbände (zuständig u.a. für den Betrieb von Kläranlagen) wahrgenommen werden, außerordentlich gut aufgestellt ist und damit dem Gewässerschutz durch konsequente Abwasserableitung/-reinigung hervorragend nachkommt. <O:P></O:P>
Das Projekt zeigt aber auch, wo noch weitere Verbesserungen möglich sind. Hierzu gehört z.B., dass zurzeit auf den Kläranlagen zu wenig Energie selbst erzeugt wird. Blockheizkraftwerke könnten hier zusätzlich eine Eigenenergieerzeugung befördern. Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist die Verbesserung und die Förderung kommunaler Kooperationen auf den verschiedensten Feldern der öffentlichen Abwasserentsorgung. Hier sind noch Potenziale für eine wirtschaftlichere Aufgabenerfüllung zu erschließen.<O:P></O:P>
In die öffentliche Abwasserbeseitigung in NRW werden erhebliche Beträge investiert. Im Betrachtungszeitraum von einem Jahr waren dies 2.666 € pro km für den Kanalneubau und 1.193 € pro km für die Bestandserhaltung der Kanäle. Absolut wurden von allen beteiligten Unternehmen 126 Mio € in Kanalausbau und -erweiterung investiert. Hochgerechnet auf alle Unternehmen der öffentlichen Abwasserbeseitigung in NRW bedeutet dies jährliche Investitionen von weit mehr als 300 Mio €. Hinzu kommen Investitionen in die Abwasserbehandlung von mehr als 100 Mio €. <O:P></O:P>
Die Abwassergebühren (Schmutzwassergebühr, Regenwassergebühr) waren im Erhebungsjahr 2006 kostendeckend. Zwischen den Teilnehmern am Projekt bestehen jedoch Unterschiede, die wesentlich von der jeweiligen Ausgangslage in den einzelnen Städten und Gemeinden abhängt (z.B. spezifische Länge des Kanalnetzes, Anzahl und kilometermäßige Entfernung der Ortsteile, Fremdwassersituation, naturräumliche Rahmenbedingungen wie Topografie, Bodenbeschaffenheit sowie Alter und Sanierungsbedürftigkeit der Kanäle). Die Belastung der Bürger für die Abwasserbeseitigung lag in NRW nach den Ergebnissen in diesem Projekt im Durchschnitt bei 42 Cent pro Einwohner und Tag. <O:P></O:P>
Das Benchmarking Abwasser NRW ist Ansporn für die öffentliche Abwasserwirtschaft, weitere Verbesserungspotenziale zu erschließen. Das Projekt soll in den Jahren 2009/2010 mit dem Ziel einer noch höheren Beteiligung fortgesetzt werden. Am Projekt 2008/2009 nahmen insgesamt 107 öffentliche Abwasserentsorger teil, die 70 Prozent der angeschlossenen Einwohner an die Abwasserbehandlung und 37 Prozent in Bezug auf die Länge des öffentlichen Kanalnetzes repräsentieren.<O:P></O:P>
V.i.S.d.P.: HGF Christof Sommer, Pressesprecher Philipp Stempel, Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen, Kaiserswerther Straße 199-201, 40474 Düsseldorf, Tel. 0211/ 4587-230, Fax: -287, E-Mail: presse@kommunen.nrw , Internet: www.kommunen.nrw
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