Tourismus und Freizeit vernetzen

Nur das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung und die Kooperation zwischen Kommunen und Unternehmen sichern diesen Wirtschaftszweig

StGB NRW-Pressemitteilung
Bad Oeynhausen, 18.06.1998

Immer mehr Menschen suchen Erholung in der näheren Umgebung und entdecken Nordrhein-Westfalen als Reiseland neu. Tourismus und Freizeitwirtschaft entwickeln sich für viele Städte und Gemeinden zum "Standbein Nummer eins". Vor diesen Hintergrund verstärkt der Nordrhein-Westfälische Städte und Gemeindebund seine konzeptionelle Arbeit und Fortbildung in diesem Bereich, etwa durch die Fachtagung "Tourismus und Freizeit - Kommunale Akzente für Wirtschaft und Stadtentwicklung", die am 18.06.1998 auf Schloß Ovelgönne, Bad Oeynhausen, stattfand.
 
"Tourismus und Freizeitwirtschaft in NRW sind keine Selbstläufer, sondern müssen gegen eine starke auswärtige Konkurrenz weiter nach vorn gebracht werden", betonte Friedrich Wilhelm Heinrichs, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des NWStGB, heute in Bad Oeynhausen. Die Gründung des Tourismusverbandes NRW zum Jahresbeginn sei ein "neuer Impuls inhaltlicher Art" für die Entwicklung des Tourismus im Land. Der neue Zusammenschluß dürfe jedoch nicht die bewährten Landesverkehrs- und Regionalverbände aus dem Geschäft drängen, sondern müsse diese in fairer Kooperation ergänzen, forderte Heinrichs. Auch sollte das Land die Finanzierung jenseits der dreijährigen Pilotphase - dafür gibt es 3 Millionen Mark - sicherstellen.

Um den Tourismus auf Dauer zu stärken, halten die kreisangehörigen Städte und Gemeinden, die der NWStGB vertritt, Verbesserungen in mehreren Punkten für erforderlich:

  • Fremdenverkehr ist in den NRW-Tourismusregionen stärker nach den Markterfordernissen zu organisieren

 

  • Das Leitbild des nachhaltigen, umwelt- und sozialverträglichen Tourismus ist engagiert umzusetzen

 

  • Die Zusammenarbeit von Rat und Verwaltung mit privatwirtschaftlichen Anbietern muß - wo immer möglich - intensiviert werden

 

  • Die Qualität touristischer Angebote muß durch laufende Modernisierung der Infrastruktur gesichert werden

 

  • Kommunen sollten Aufgaben in der Region stärker über Gemeindegrenzen hinweg aufteilen

Neben dem klassischen Tourismus (Geschäftsreisen, Kurzurlaub, Kur und Erholung) etabliert sich zunehmend eine selbständige Infrastruktur von Freizeiteinrichtungen (Spaßbäder, Erlebnisparks, Go-Cart-Bahnen). Beides müsse stärker miteinander verzahnt werden, forderte Heinrichs. Wie wenig über die "Freizeitwelten" bekannt ist, zeigt eine aktuelle Studie des NW-Instituts für Landes- und Stadtentwicklung (ILS) über das "Freizeitprofil Niederrhein". "Es fehlt noch die Zusammenschau in der Region", monierte Heinrichs. Damit mehr Menschen den Tagesausflug zu einem Kurzurlaub ausbauen, müßten mehr fertige Programm-Pakete und Pauschal-Angebote auf den Markt gebracht werden.
 
Häufig werde die Weiterentwicklung vieler guter Ansätze durch die Finanznot der Kommunen zunichte gemacht. Da sich vor allem bei Freizeitprojekten die Rentabilität vorab schlecht abschätzen lasse, hielten sich viele Geldgeber zurück. Um die Investitionsentscheidung abzusichern, müßten genauere Daten erhoben und das Gespräch zwischen öffentlicher Hand und Wirtschaft vertieft werden, forderte Heinrichs. Dazu biete sich der kürzlich gegründete "Konsultationskreis Freizeitwirtschaft" unter Moderation der Landesregierung an.
 
Mit Nachdruck wandte sich Heinrichs gegen Überlegungen, die Fördermittel auf wenige Kurorte zu konzentrieren. Damit würde die Aufbauarbeit in den übrigen Kurorten in Frage gestellt. "An der derzeitigen Förderung darf nicht gerüttelt werden", betonte Heinrichs.

V.i.S.d.P.: HGF Christof Sommer, Pressesprecher Philipp Stempel, Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen, Kaiserswerther Straße 199-201, 40474 Düsseldorf, Tel. 0211/ 4587-230, Fax: -287, E-Mail: presse@kommunen.nrw , Internet: www.kommunen.nrw      
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