Mitteilung
Erhebung zum kommunalen Nachhaltigkeitsmanagement – Viele Aktivitäten in NRW
Bei 2.859 Kommunen (25 Prozent) konnten Hinweise auf Nachhaltigkeit oder Nachhaltigkeitsthemen auf ihren offiziellen Webseiten identifiziert werden. Diese Kommunen repräsentieren etwa 52 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner (EW) – eine beachtliche Zahl, die das Potenzial verdeutlicht, das bereits mobilisiert worden ist. Besonders positives Zeichen: 1.217 Kommunen (elf Prozent) haben eigene Unterseiten zur Nachhaltigkeit eingerichtet – ein Indikator für strategische Sichtbarkeit und organisatorische Verankerung des Themas in Politik und Verwaltung.
Allerdings zeigen sich deutliche regionale Unterschiede. Besonders aktive Kommunen finden sich in Nordrhein-Westfalen (62 Prozent), Baden-Württemberg (31 Prozent), Niedersachsen (34 Prozent) und Hessen (33 Prozent). In diesen Bundesländern gibt es schon seit längerem etablierte Förderprogramme und Netzwerke zur Unterstützung des kommunalen Nachhaltigkeitsmanagements.
Die Studie offenbart einen Zusammenhang zwischen kommunalen Ressourcen und Nachhaltigkeitsaktivitäten. Kommunen, die Nachhaltigkeitsthemen kommunizieren, sind im Schnitt größer und finanziell besser ausgestattet. Sie weisen meist ein höheres Aufkommen bei der Gewerbe- und der Einkommensteuer sowie höhere Ausgaben für Sachinvestitionen je EW auf. Dies verdeutlicht, dass es oft eher größere und finanzstärkere Kommunen sind, die die notwendigen Ressourcen und Kapazitäten für ein aktives Nachhaltigkeitsmanagement aufbringen können.
Die Studie zeigt außerdem den „Flaschenhals“ strategischer Steuerung auf: Während Nachhaltigkeit als Querschnittsthema in den Kommunen durchaus präsent ist und in bestehende Politikfelder eingebettet wird, bleibt eine übergreifende und systemische Integration – auch unter Zuhilfenahme von Instrumenten wie Nachhaltigkeitsstrategien, Nachhaltigkeitsberichten oder Nachhaltigkeitshaushalten – noch stark ausbaufähig.
Einzelheiten zur Erhebung können hier heruntergeladen werden: Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement: Digitale Inventur des Status Quo in Deutschland
Anmerkungen des StGB NRW
Auch wenn über eine digitale Inventur die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Kommunen nicht bis ins letzte Detail nachvollzogen werden können, zeigt die Erhebung des Difu, dass die Förderung und Netzwerkarbeit in NRW dazu beitragen, Nachhaltigkeit als Handlungsfeld in den Städten und Gemeinden zu verankern. Dieses sollte dabei nicht als Luxusthema von Kommunen mit guter Haushaltslage verstanden werden: Nachhaltigkeit kann auch zum Ziel haben, Handlungsspielräume vor Ort besser zu nutzen. Weiterführende Informationen zum praktischen Herangehen im kommunalen Raum gibt es unter anderem bei der LAG 21
Noch bis Ende Januar 2026 läuft außerdem die Online-Konsultation zu dem Entwurf der „Nachhaltigkeitsstrategie.NRW 2026“ des Landes NRW.