Mitteilung
Wärmepumpen überholen beim Absatz Gas und Öl
Im ersten Halbjahr 2025 setzte sich die Wärmepumpe erstmals an die Spitze der Heizungsabsätze in Deutschland: Mit 139.500 verkauften Geräten überflügelte sie den stark eingebrochenen Verkauf von Gasheizungen (132.500, –41%) deutlich – ein Plus von 55% im Vergleich zum Vorjahr für Wärmepumpen und damit ein klares Signal für einen Trendwechsel. Diese Entwicklung wird von Wachstumstreibern wie staatlicher Förderung und erhöhten CO₂-Kosten für fossile Heizungen begünstigt. Der Bundesverband Wärmepumpe und der Branchenverband der deutschen Heizungsindustrie sehen darin eine Trendwende zugunsten erneuerbarer Wärme-Technologien. Übergreifend betrachtet ist der Verkauf von Heizungen jedoch stark eingebrochen, und zwar um 22% auf 296.500 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Trotz dieser positiven Bilanz für die Wärmepumpe zeigt eine Umfrage unter 700 Hauseigentümern, dass sich zwar 34% aktuell für eine Wärmepumpe entscheiden würden – mehr als alle anderen Systeme – doch 24% lehnen genau diese Entscheidung ab. Die Hauptgründe sind hohe Anschaffungskosten, bauliche Einschränkungen und fehlende Wirtschaftlichkeit. Als weiterer Faktor sind erhebliche zusätzliche regionale Kosten relevant. In manchen Fällen können diese Zusatzkosten zwischen 6000 und 8000 Euro betragen und damit vom Kauf einer Wärmepumpe abschrecken. Weiterhin sorgen die unklaren politischen Rahmenbedingungen für Unsicherheit bei den Eigentümern. Die Förderkulisse läuft zwar weiter, die Pläne zur Reform des Gebäudeenergiegesetzes bleiben jedoch unklar. Branchenverbände mahnen deshalb verlässliche, verständliche Rahmenbedingungen an.
Anmerkung
Die Entwicklung auf dem Heizungsmarkt ist ein positiver Trend, denn der deutliche Anstieg der Wärmepumpenabsätze im ersten Halbjahr 2025 bestätigt den Modernisierungskurs in Richtung klimafreundlicher Wärmeversorgung im Gebäudesektor. Gleichwohl weist das Ergebnis der Umfrage auf strukturelle Herausforderungen hin: Unklare Förderprogramme und hohe Zusatzkosten durch unterschiedliche technische Anforderungen verzögern den Umstieg. Die kommunalen Spitzenverbände setzen sich für eine umfassende kommunale Wärmeplanung in Verbindung mit langfristigen Förderkriterien ein. Nur wenn Eigentümer Gewissheit über künftige Bedingungen erhalten, wird die Wärmewende in Städten und Gemeinden gelingen.
Weitere Informationen: www.thermondo.de (Appinio-Umfrage), www.bdh-industrie.de (Pressemitteilung)